Global Governance
Der Fachbereich „Global Governance“ am Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen erforscht den Umgang mit kulturellen, politischen und rechtlichen Herausforderungen von Europäisierung- und Globalisierungsprozessen auf lokaler, nationaler, transnationaler und internationaler Ebene.
In Forschung, Lehre und Praxis integriert der Fachbereich „Global Governance“ Zugänge und Methoden der Rechts-, Politik-, Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften für einen interdisziplinären Blick auf Recht in seinem Kontext. Diese Methodenvielfalt bringt der Fachbereich zur Anwendung auf drei Ebenen: der (1) Forschung, der (2) Interventions- und Evaluationsforschung, sowie der (3) Ausbildung und Praxis.
Inhaltlich konzentriert sich der Fachbereich auf drei Schwerpunkte:
Schwerpunkte des Fachbereichs Global Governance
(1) Menschenrechts- und Minderheitenschutz durch Diversity Governance
Die Sicherung von Menschen- und Minderheitenrechten und ihrer effektiven Durchsetzung auf nationaler und internationaler Ebene bildet den Kern des Forschungsbereiches „Menschenrechts- und Minderheitenschutz“. Berücksichtigung finden Herausforderungen gesellschaftlicher Integration im Kontext der Migration und kulturellen Pluralisierung, um die Sicherheit von Diversität durch Recht auf vielen Ebenen zu beleuchten – von der Analyse von Antidiskriminierungsregimen bis zur Untersuchung der Effektivität von Rechten ethnischer oder religiöser Minderheiten.
(2) Konflikttransitionen und Peacebuilding
Mit dem Umgang mit gewaltsamen oder gewaltfreien Konflikten in (Post-)Konfliktgebieten beschäftigt sich der Forschungsschwerpunkt „Konflikttransitionen und Peacebuilding“. Untersucht werden die Ursachen und Dynamiken lokaler, nationaler, transnationaler oder internationaler Konflikte, in denen besonders Identitätspolitiken oder Religionen zentrale Konfliktfaktoren bilden. Die Analyse von Handlungs- oder Interventionsoptionen in solchen Konflikten berücksichtigt die Funktionen des Rechts als Instrument des Konfliktausgleichs und integriert politik- und sozialwissenschaftliche Ansätze der Friedens- und Konfliktforschung, „klassische“ Paradigmen des Peacebuilding (interaktive Konfliktbearbeitung, Konflikttransformation) oder neuere Überlegungen zum post-liberalen Frieden und zur Konflikttransition.
(3) Governance und Integration
Den Theorien und der Analyse politischer Institutionen, der Entwicklung und den Funktionen von Rechtstaatlichkeit und Demokratie, transnationalen und regionalen Integrationsprozessen (insb. der Europäisierung), sowie dem internationalen Vergleich politischer Systeme und den Funktionen von Verfassungen widmet sich der Bereich „Governance und Integration“. Aus Perspektive der Rechtsentwicklung werden daher staatliche Transformationsprozesse in Geschichte und Gegenwart untersucht. Im Fokus interdisziplinärer Betrachtung stehen unter anderem rechtliche sowie politische Facetten der Rechtsstaatlichkeitskrise in der Europäischen Union, (Des-)integrationsprozesse und Europäisierungsmechanismen im Wandel und im Lichte geopolitisch geprägter Machtverschiebungen im eurasischen Raum. In vergleichender Dimension erfordert dies ein Verständnis rechtskultureller Unterschiede und die Berücksichtigung geopolitischer und geostrategischer Erklärungsfaktoren, um europäische Staats- und Rechtsverständnisse auf globaler Ebene zu vergleichen.
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